Demokratie- und Menschenrechtsbildung

Demokratie- und Menschenrechtsbildung als Querschnittsthema in der Erwachsenenbildung

Ob „Töpfern und plastisches Gestalten“, „zeitgemäßes und individuelles Nähen“ oder „afterwork cooking“ oder, oder, oder: ob Gesellschaft, Kultur, Sprachen, Gesundheit, Beruf oder Grundbildung, Demokratie und Menschenrechte sind überall drin. Das Öffentliche ist politisch.

Die Erwachsenenbildung trägt mit ihrem Bildungsprogramm zum Aufbau demokratischer und menschrechtsorientierter Kompetenzen bei. In jeder Veranstaltung können Situationen entstehen, in denen Sie als Lehrende mit ausgrenzenden, vorurteilsgeprägten, fremdenfeindlichen oder antidemokratischen Einstellungen konfrontiert sind.

Als Teilnehmende/r an dieser 5-moduligen Fortbildung (Tagesveranstaltungen plus Zertifikatsleistung) lernen Sie Erscheinungsweisen und Ursachen entsprechender Einstellungen sowie demokratie- und menschenrechtsorientierte Ansätze als Querschnittsaufgabe kennen. Sie reflektieren Ihre Haltung, erproben vor dem Hintergrund Ihrer Erfahrungen für konkretes Arbeitsfeld situationsangemessene proaktive und reaktive Handlungsstrategien und stärken Kompetenzen, diese einzusetzen.

Die Modulreihe wird in laufend wiederholt. Der Einstieg ist in jedes Modul möglich. Sprechen Sie uns an.

In diesem Modul wird geklärt, was „Demokratie- und Menschenrechtsbildung" als Querschnittsaufgabe und Arbeitsprinzip bedeutet. Das Einführungsmodul hinterfragt die Herausforderungen, in denen die Teilnehmenden bei ihren Angeboten der Erwachsenenbildung konfrontiert sind. Die eigene sowie die institutionelle Haltung (bzw. die Leitbilder) der Teilnehmenden und deren Institution werden beleuchtet und hinterfragt. Außerdem werden aus fachlicher Perspektive gesellschaftliche Herausforderungen sowie deren konkrete Berührungspunkte mit den Angeboten, betrachtet. Zudem wird die Bedeutung der Demokratie- und Menschenrechtsorientierung in den Konzepten und Leitbildern der Erwachsenenbildung sowie in den Bildungskonzepten beleuchtet.

In diesem Modul wird der Dreiklang von Demokratie als Regierungsform, Gesellschaftsform und Lebensform betrachtet sowie die Bedeutung des Verständnisses für die Bildungspraxis. Es werden aktuelle Veränderungsprozesse in der Gesellschaft in Bezug auf Haltungen zur Demokratie, zur Politik, zu spezifischen Gruppen (z.B. Geflüchtete) etc. beleuchtet. Darauf aufbauend werden Rektionsmöglichkeiten erarbeitet, um auf demokratie- und menschenrechtsgefährdende Einstellungen zu reagieren (z.B. auf antidemokratische, (rechts-)populistische Einstellungen)?

In diesem Modul werden fachliche Erklärungskonzepte für die Entwicklung von antidemokratischen Einstellungen, Ungleichheitsvorstellungen und Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit vorgestellt. Dabei wird danach gefragt, welche subjektiven Alltagstheorien die pädagogische Arbeit der Teilnehmenden begleiten und welche pädagogischen Grundideen zur Vermittlung „gesellschaftlicher Kompetenzen angesichts aktueller Herausforderungen für die demokratische Gesellschaft besonders geeignet sind und wie diese in die Bildungsarbeit integriert werden können

Diese Module beschäftigen sich mit der Entstehung eines demokratisches Bürger- und Bürgerinnenbewusstseins. Es werden konkrete pädagogische Ansätze, wie „Inclusive citizenship education“ („ICE“) erarbeitet, die sich eignen, um in Angeboten der Erwachsenenbildung interkulturelles, rassimuskritisches, demokratie- und menschenrechtsorientiertes Lernen zu ermöglichen. Außerdem werden Grundlagen für interkulturelles Lernen, nichtrassistische Bildungsarbeit und vorurteilssensible Bildungsarbeit (AntiBias-Ansatz) und für Demokratiebildung bzw. Politische Bildung vorgestellt.

Im Laufe der Fortbildung entwickeln Sie ein Konzept für Ihre Lehre oder Einrichtung, dass sie in diesem Modul präsentieren. Dieses Konzept wird im Rahmen einer kollegialen Beratung präsentiert und reflektiert.

Die AEWB kooperiert mit dem Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover (IDD). Sie erhalten ein Zertifikat, das im Rahmen unterschiedlicher Studiengänge als Studienleistung mit 5 Credit Points anerkannt wird. Das Angebot ist damit zugleich ein Beitrag zur „Öffnung der Niedersächsischen Hochschulen“.

Ein Modellprojekt des Niedersächsischen Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, für Demokratie und Menschenrechte.

Weckel, Erik

0511 300330-365

weckel@aewb-nds.de

Politische Bildung, Team Politik und Gesellschaft