ANNE

ANtisemitismusprävention mit der Niedersächsischen Erwachsenenbildung (ANNE)

Projektträger: Niedersächsischer Bund für freie Erwachsenenbildung (nbeb)

Das Projekt ANtisemitismusprävention mit der Niedersächsischen Erwachsenenbildung (ANNE) verfolgt das Ziel, breite Teile der Öffentlichkeit in Niedersachsen für einen antisemitismuskritischen Umgang zu sensibilisieren, Antisemitismusprävention zu fördern und Begegnungen mit jüdischer Kultur zu ermöglichen.

Daher setzte der nbeb als Projektträger unter Koordination der AEWB das vom Landespräventionsrat geförderte Projekt um. Das Vorhaben umfasste zum einen Schulungen von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Präsenz und online, sowie dreiwöchige Aktionswochen vom 21.10. – 17.11.2024, in denen unterschiedliche Veranstaltungsformate vor Ort  von den Einrichtungen der Erwachsenenbildung umgesetzt wurden. Einen Überblick finden Sie auf der dazugehörigen Unterseite: themen/politische-weiterbildung/anne-aktionswochen.

Darüber hinaus wurden weitere Begleitveranstaltungen geplant.

Projektabschlussveranstaltung ANNE - Ein erfolgreicher Abschluss eines niedersachsenweiten Projekts

Am 2. Dezember 2024 fand die Abschlussveranstaltung unseres Projekts in der Jüdischen Gemeinde Hannover statt – ein inspirierender Tag, der viele wertvolle Impulse zur Antisemitismusprävention und zum jüdischen Leben heute lieferte.

Hochkarätige Gesprächsrunde zum Auftakt

Der Tag begann mit einer einführenden Gesprächsrunde, moderiert von Sarah Laustroer (Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen). In der Diskussion sprachen Minister Falko Mohrs (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur), Gerhard Wegner (Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens), Michael Fürst (Vorsitzender Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R.) und Ulrike Koertge (Vertreter des niedersächsischen Bundes für freie Erwachsenenbildung und Leiterin der Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen) über zentrale Themen wie das Aufkommen von Antisemitismus in Niedersachsen und die Bedeutung von Prävention in der Erwachsenenbildung. Dabei wurden nicht nur Initiativen des Landes Niedersachsen vorgestellt, sondern auch die Kampagne „Niedersachsen gegen Antisemitismus“ beleuchtet – ein starkes Signal gegen Diskriminierung und Intoleranz.

Einblicke in das jüdische Leben heute

Im weiteren Verlauf des Vormittags präsentierte die Sozialreferentin der Jüdischen Gemeinde Hannover Alina Fejgin die Vielfalt jüdischen Lebens. Sie zeigte auf, wie religiöse, kulturelle und soziale Aktivitäten das Leben der Gemeinde bereichern, und vermittelte zugleich ein lebendiges Bild der heutigen jüdischen Kultur. Ein besonderer Programmpunkt war der Besuch der Synagoge, bei dem Cantor André Sitnow über religiöse Grundlagen  referierte und einen tiefgehenden Einblick in Jüdische Traditionen bot.

Ein kulinarisches Highlight des Tages war das koschere Essen, das vom Koch Valeriy Simetskyi persönlich vorgestellt wurde – ein Genuss für alle Sinne, der die kulturelle Vielfalt unterstrich.

Aktivierende Workshops und angeregte Diskussionen

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Zusammenarbeit und des Erfahrungsaustauschs. In drei Workshops stellten die beteiligten Erwachsenenbildungseinrichtungen ihre Projekterfahrungen vor und diskutierten mit den Teilnehmenden über Herausforderungen und Lösungen in der Antisemitismusprävention. Themen wie Sicherheitsvorkehrungen, die Erreichung neuer Zielgruppen und das Spannungsfeld zwischen Erinnerungskultur und dem Wissen um das heutige jüdische Leben boten reichlich Gesprächsstoff. Die offene und konstruktive Atmosphäre in den Workshops zeigte einmal mehr, wie wichtig und bereichernd der Austausch zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren ist.

Zum Ende der Veranstaltung stellte Enno Stünkel, VHS Celle und Mitbegründer des „Celler Netzwerks gegen Antisemitismus“ das Geschwisterprojekt aus dem Bereich Antisemitismusprävention „schulische Perspektiven gegen Antisemitismus“ vor. Das Netzwerk führte unter anderem die „1. niedersächsische Konferenz zur Antisemitismuskritik“ Ende November 2024 in Hannover durch.

Ein starkes Signal für die Zukunft

Eine besondere Note erhielt die Veranstaltung durch die Begleitung der Zeichnerin Alix Einfeldt, die die Eindrücke und Kernaussagen des Tages in einem beeindruckenden Bild festhielt. Dieses visuelle Protokoll wird uns lange an diesen gelungenen Abschluss erinnern. Der Tag markierte den Höhepunkt eines niedersachsenweiten Projekts, das viele Menschen zusammengebracht hat, um gemeinsam ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Die Resonanz der Teilnehmenden und die intensiven Diskussionen lassen hoffen, dass dieses wichtige Engagement in Zukunft weitergeführt werden kann.

Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und freuen uns darauf, den Dialog und die Zusammenarbeit fortzusetzen – für ein respektvolles und offenes Miteinander in Niedersachsen.

Niedersachsen gegen Antisemitismus, eine Kampagne des Landes, die von 40 Einrichtungen in Niedersachsen getragen wird, darunter der Niedersächsische Bund für freie Erwachsenenbildung (nbeb), hier im Bild unter anderem mit Ulrike Koertge (Vorstandsmitglied des nbeb und Leiterin der Niedersächsischen Erwachsenenbildung, EEB). Ebenfalls auf der Bühne dabei waren  Alina Fejgin (Sozialreferentin der Jüdischen Gemeinde Hannover), Sarah Laustroer (Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen, VNB), Falko Mohrs (Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur), Gerhard Wegner (Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens) und Dr. Martin Dust (AEWB). Nicht im Bild, aber auf der Veranstaltung als Gäste dabei waren Ramona Lorenzen (Niedersächsischer Landesverband der Volkshochschulen) und Margit Pfeifer (Katholische Akademie des Bistums Hildesheim). 

Weitere Infos zur Kampagne: www.niedersachsen-gegen-antisemitismus.de

Fortbildungsreihe: Gemeinsam gegen Antisemitismus: Prävention und Handlungsstrategien in der Erwachsenenbildung

Die kostenlosen Fortbildungen standen allen Mitarbeitenden der niedersächsischen Erwachsenenbildung offen. Sie boten die Möglichkeit, sich vertiefend in das Thema Antisemitismus und Antisemismusprävention einzuarbeiten und das erlernte Wissen für die Arbeit vor Ort anzuwenden. 

Die Fortbildungsreihe fanden in Kooperation mit dem Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. statt.

Grundlagen, Erscheinungsformen und Mechanismen von Antisemitismus. Leitung: Dr. Juliane Wetzel und Felix Klepzig (KIgA e.V.).

Pädagogische Bearbeitung von Antisemitismus & Methodenvorstellung. Leitung: Patricia Oulehla und Andrea Schnelzauer (KIgA e.V.). 

Solidarität mit jüdischen Menschen - Critical Gojness und praktische Auswirkung auf die Bildungsarbeit. Leitung: Nui Arendt (Radikal_jüdisch).

"Mit KISSeS gegen PAKOs" - Ansatzpunkte für die Bildungsarbeit gegen un- und antidemokratische Haltungen. Leitung: Kurt Möller (Hochschule Esslingen).

Im Rahmen der Fortbildungen erstellten vier Kolleginnen Konzepte, die eine mögliche Umsetzung in 2025 vorbereiteten.

Kelterborn, Christian

0511 300330-355

c_kelterborn@aewb-nds.de

Verwaltungsmitarbeiter, Abteilung Prüfung und Anerkennung

Weckel, Erik

0511 300330-365

weckel@aewb-nds.de

Politische Bildung, Team Politik und Gesellschaft

ANNE wird gefördert von www.demokratie-leben.de und www.ldz-niedersachsen.de

Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ, des BAFzA oder des L-DZ Niedersachsens dar. Für inhaltliche Aussagen trägt der/die Autor/-in bzw. tragen die Autor/-innen die Verantwortung.