Fachtagung: Zweiter Bildungsweg – Zwischen Grundbildung und Arbeitswelt

Der „Zweite Bildungsweg“ hat sich in den letzten 30 Jahren stark verändert. Kamen früher überwiegend Berufstätige mit dem Ziel beruflichen Aufstiegs in Abendkurse, so konzentrieren sich die Angebote heute auf junge Erwachsene mit Misserfolgserfahrungen aus der Regelschule. Somit hat sich auch die Rolle der Erwachsenenbildungs-Einrichtungen gewandelt. Bei der Fachtagung am Donnerstag, 4. Dezember 2014, wird diskutiert, wie der Zweite Bildungsweg heute zum Erfolg führen kann und welche Unterstützung anderer Stakeholder benötigt wird.

4. Dezember 2014, 10.30-17.30 Uhr
Hannover
Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule

Der Zweite Bildungsweg als Teil der Grundbildung ist ein traditionelles und gesetzlich verankertes Aufgabenfeld der niedersächsischen Erwachsenenbildung mit einer sehr langen pädagogischen Tradition und zunehmender bildungspolitischer Bedeutung.

Die Merkmale dieses Bildungsbereiches haben sich in den letzten 30 Jahren komplett verändert. Kamen früher überwiegend Kursteilnehmer/-innen berufsbegleitend in Abendkurse mit dem Ziel des beruflichen Aufstiegs, so kommen heute vornehmlich Jugendliche und junge Erwachsene, die in der Regelschule keinen Abschluss erlangten und häufig viele Misserfolgserlebnisse hinter sich haben.

Daher hat sich auch die Rolle und Situation der Erwachsenenbildungseinrichtungen gewandelt. Sie müssen ständig einen Spagat zwischen den veränderten pädagogischen Zielsetzungen und der immer heterogener werdenden Zielgruppe leisten sowie den Anforderungen von Gesellschaft und Arbeitswelt gerecht werden. In diesem Geflecht von Anforderungen und Erwartungen ist es wichtig, die Ziele, Merkmale und bildungspolitische Verortung des Zweiten Bildungsweges neu zu diskutieren.

Die Tagung hat das Ziel, die Rolle des Zweiten Bildungsweges zwischen Grundbildung und Arbeitswelt zu beleuchten und unter folgenden Fragestellungen zu diskutieren: Wie kann der Zweite Bildungsweg unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen erfolgreich arbeiten, und welche Unterstützung seitens der Stakeholder brauchen die Erwachsenenbildungseinrichtungen?

Welche Bedeutung hat die Grundbildungsdebatte auf die einrichtungsinterne Fachbereichsstruktur und welche Auswirkung hat sie auf die Qualität der Angebote des Zweiten Bildungsweges und ihre regionale Verankerung?

In die Diskussion fließen die Erfahrungen und Ergebnisse des XENOS-Projektes „Integration-Deeskalation-Orientierung“ der niedersächsischen Volkshochschulen Göttingen, Hannover und Verden ein.

Anmeldung

Die Teilnahme ist kostenlos, doch bitten wir um vorherige Anmeldung mit dem Formular aus dem beiliegenden Faltblatt.

Programm

10:30 - Anmeldung, Stehcafé

11:00 - Grußworte: 
- Regine Kramarek, Bürgermeisterin, Landeshauptstadt Hannover
- Dr. Martin Dust, Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung
- Ulf Rautenstrauch, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
- Sabine Bertram, Niedersächsischer Bund für freie Erwachsenenbildung e. V.

Einführung und Tagesmoderation: Tanja Föhr, Agentur für Wissenstransfer

11:30 - Fachreferat 1: „Schnittmenge Zweiter Bildungsweg – Grundbildung“
Prof. Dr. Anke Grotlüschen, Universität Hamburg

12:15 Fachreferat 2: „Abgänger ohne Schulabschluss und berufliche Anforderungen in regionaler Perspektive – Bestandsaufnahme und Schlussfolgerungen“
Dr. Alexander Cordes, Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung

13:00 Mittagsimbiss, Ausstellung

14:00 World-Café

15:45 Kaffeepause

16:00 Vorstellung der Ergebnisse

16:30 Musikalische Überraschung von Teilnehmern des Zweiten Bildungsweges

17:00 Abschlusswort

Themen des World-Cafés

Tisch 1: Sozialkompetenz und Alltagskultur
Moderation: Caroline Kurz
Experte: Cornelius Hantscher

Tisch 2: Lebensweltorientierung
Moderation: Kerstin Mannschatz-Önemli
Expertin: Hilke Thomas

Tisch 3: Funktionaler Analphabetismus
Moderation: Martina Poick
Expertin: Christa Rapp

Tisch 4: Qualität im Zweiten Bildungsweg
Moderation: Jürgen Zimmermann
Experte: Ewald Fiedler

Tisch 5: Situation der Lehrkräfte
Moderation: Astrid Schneller
Experte: Detlev Pischel-Zaremba