Anti-Rassismus-Wochen 2015: drei Filme zur Auswahl

In den Anti-Rassismus-Wochen vom 16. bis 29. März 2015 zeigen die Demokratiezentren der Niedersächsischen Erwachsenenbildung in kostenlosen Vorführungen drei Filme, in denen es um Flucht, Verständigung zwischen den Kulturen und den bürgerschaftlichen Einsatz gegen Rechtsextreme geht.

In den Anti-Rassismus-Wochen vom 16. bis 29. März 2015 zeigen die Demokratiezentren der Niedersächsischen Erwachsenenbildung in kostenlosen Vorführungen drei Filme, in denen es um Flucht, Verständigung zwischen den Kulturen und bürgerschaftlichen Einsatz gegen Rechtsextreme geht.

Die Filmvorführungen werden von den Demokratiezentren in den Städten Niedersachsens organisiert. Zur Auswahl stehen ein Dokumentarfilm, ein Spielfilm sowie ein Kurzfilm, der jeweils als Vorprogramm gezeigt wird.

Demokratiezentren, die sich mit Filmvorführungen an den Anti-Rassismus-Wochen beteiligen möchten, können sich bei der Agentur für Erwachsen- und Weiterbildung an Erik Weckel wenden, Telefon 0511/300330-65, E-Mail weckel[at]aewb-nds.de.

Im Spielfilm „Fremde Haut“ mit Jasmin Tabatabai und Anneke Kim Sarnau wird das Schicksal einer aus dem Iran geflohenen Übersetzerin geschildert. 

Der Dokumentarfilm „Ein Dorf zeigt Mut“ zeigt das engagierte Handeln der Einwohner des Dorfes Rieseby gegen eine lokale Szene von Rechtsextremen. 

Im neunminütigen Kurzfilm „Selbstbedienung“ mit Inge Meysel treffen eine deutsche Rentnerin und ein junger Afrikaner bei einem Teller Erbsensuppe zusammen. 

Kurzfilm:   „Selbstbedienung“

9 Minuten, 1984

In einem Selbstbedienungsrestaurant treffen eine Rentnerin (Inge Meysel) und ein junger Schwarzer (Ives Kersaint) vor einem Tablett mit Erbsensuppe und Bockwurst auf einander. Ein kleiner Film über Rassismus, über die Probleme des Dialogs zwischen der Ersten und der Peripheren Welt, der die Zuschauer/-innen humorvoll auch zur Überprüfung eigener Erwartungshaltungen einlädt.

Prädikat: Besonders wertvoll

Spielfilm:  „Fremde Haut“

97 Minuten, 2005

Sie ist jung, sie ist schön, sie ist intelligent. Und sie liebt Frauen. Dafür droht der Dolmetscherin Fariba (Jasmin Tabatabai) in ihrem Heimatland Iran die Todesstrafe. Nachdem ihr lesbisches Verhältnis von unerbittlichen Sittenwächtern entdeckt wurde, flieht sie nach Deutschland. Nach Ablehnung ihres Asylantrages am Flughafen Frankfurt droht ihr die Abschiebung. Der Selbstmord eines iranischen Mitinsassen (Navid Akhavan) eröffnet ihr einen Ausweg aus der verzweifelten Situation: Fariba nimmt seine Identität an und erhält als Siamak Mustafai eine vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung in der schwäbischen Provinz. Die kultivierte Großstädterin in fremder Haut landet in einem kleinen Kaff. Sie kennt Deutschland aus der Literatur - auf Sielmingen ist sie nicht vorbereitet.

Sie spricht wie ein Mann, geht wie ein Mann, gibt sich wie ein Mann. Und will nur eins: ihre weibliche Identität zurück. Um einen falschen Pass bezahlen zu können, arbeitet sie illegal in einer Sauerkrautfabrik und lernt Anne (Anneke Kim Sarnau) kennen, eine junge Kollegin. Die findet Gefallen an dem seltsamen Fremden. Fariba kann nicht widerstehen, zögert aber, ihren Gefühlen nachzugeben, um ihre Siamak-Fassade nicht zu gefährden; dann offenbart sie ihr Geheimnis und das Glück scheint zum Greifen nah.

Dokumentarfilm:  „Ein Dorf zeigt Mut“

29 Minuten, 2007

Die Postkartenidylle des Dorfes Rieseby in Schleswig-Holstein scheint in Gefahr zu sein: Neonazis versuchen sich vor Ort zu etablieren, treten dabei immer dreister auf. Vor der Schule verbreiten sie Propagandamaterial und versuchen so, die Jugendlichen für sich zu gewinnen. Als die Rechten beim Dorffest aufmarschieren, formiert sich Widerstand. Einige Bürger gründen den Arbeitskreis „Wir gegen Rechtsradikal“, der sich regelmäßig trifft und Aktionen gegen die Neonazis plant.

Der Arbeitskreis spaltet das Dorf. Einige der Einwohner halten das Engagement für übertrieben und wollen das Problem nicht wahrhaben. Sie befürchten, dass die Aktionen dem Tourismus der Region schaden und Rechtsradikale erst auf Rieseby aufmerksam machen. Die sind aber längst da – in der Gemeinde und auch im Umland. Das belegen die zweistelligen Wahlergebnisse der NPD bei den Landtagswahlen. Die Mitglieder des Arbeitskreises wehren sich gegen die Neonazis und machen damit deutlich: In Rieseby seid ihr nicht willkommen!