Fachtag Familie heute

Familie heute - Partnerschaftlichkeit im Familienalltag

am 23.10.2024 von 10:00 – 16:30 Uhr im Freizeitheim Vahrenwald, Hannover

Tagungsbeitrag: 49 € (inkl. Imbiss)

Partnerschaftliche Zusammenarbeit in und mit Familien – wie passen Wunsch und Wirklichkeit zusammen? Beruf und Familie partnerschaftlich vereinbaren – welche Unterstützung brauchen Eltern dafür? Welche Rolle spielen gesellschaftliche Normen und Erwartungen in der partnerschaftlichen Aufteilung der Familienarbeit?

Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der zweiten landesweiten Tagung „Familie heute“.

Das Programm bietet ein „Kaleidoskop“ von bunten und vielfältigen Projekten, Ideen und Erkenntnissen rund um das Thema „Partnerschaftlichkeit im Familienalltag“. 

Viele Akteurinnen und Akteure beteiligen sich im Rahmen von Workshops oder kleinen Praxisimpulsen. Sie freuen sich auf den lebendigen Austausch mit Fachkräften aus unterschiedlichen Bildungskontexten (z.B. Familien- und Erwachsenenbildung, Gemeinwesenarbeit, Väter- und Männerarbeit, Frühe Hilfen, Jugendamt, Fachberatung, Kinderschutz, Gleichstellungsarbeit u.a.).

Tagesprogramm

10:00 Uhr  Ankommen und Anmeldung

10:30 Uhr  Begrüßung 

Grußwort Dr. Christine Arbogast, Staatssekretärin Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung

10:45 Uhr   Blick in die Praxisimpulse und in die Workshops

11:15 Uhr  Sie haben die Wahl: 3 x Praxisimpulse oder 1 x Workshop

12:30 Uhr  Mittagspause mit Imbiss

13:15 Uhr  Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern der Workshops und der Praxisimpulse

14:15 Uhr  Sie haben die Wahl: 3 x Praxisimpulse oder 1 x Workshop

15:30 Uhr  Kaffeepause

15:45 Uhr  Teatromania - Ukrainisches Jugendtheater, Hannover

16:00 Uhr  Blick auf heute und auf das Big Picture

16:30 Uhr Veranstaltungsende

Anmeldung 

Hier können Sie sich bis zum 11.10.2024 direkt in unserer Online-Datenbank anmelden.

Sie haben die Wahl: je nach Interesse können Sie am Vormittag und am Nachmittag entweder verschiedene Praxisimpulse (jeweils 20 Min.) oder aber einen Workshop (75 Min.) besuchen. Ihre Wünsche fragen wir mit der Anmeldebestätigung vor der Tagung separat ab.

 

Ansprechpartnerinnen:

Inhalt: Christel Wolf (0511 300 330-334, wolf@aewb-nds.de)

Organisation: Kristina Orsulic (0511 300330-342, orsulic@aewb-nds.de)

Die Workshops

Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Eltern stellt nicht nur in Kita und Schule, sondern auch im Bereich der Familienbildung und -beratung eine wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit dar. Doch wie gelingt eine Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“. Ausgehend von empirischen Beispielen will der Workshop zur Reflexion über Ziele, Herausforderungen und Formen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und Eltern anregen.

Dagmar Müller, Sozialwissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Referentin der Fachgruppe Familienpolitik und Familienförderung am Deutschen Jugendinstitut (DJI) e. V. in München. Zu ihren aktuellen Arbeitsschwerpunkten gehören der Wandel von Familie, die Eltern- und Familienbildung, die Prävention von Kinderarmut sowie die Inanspruchnahme familienpolitischer Leistungen.

In diesem Workshop erwarten Sie spannende Einblicke in die verschiedenen Aspekte moderner Elternschaft und Familienvielfalt. Themen wie ressourcenorientierte Kommunikation, die Herausforderungen für Fachkräfte im Umgang mit vielfältigen Familienstrukturen und die soziale Erschöpfung von Familien werden diskutiert. Wir beleuchten praxisnahe Ansätze für eine ressourcenorientierte Kommunikation.

Michaela Kruse, M. A. Erziehungswissenschaften und Kunstpädagogik, Transferwissenschaftlerin im nifbe e. V., Erstausbildung als Erzieherin, Personal und Business Coaching. Inhaltliche Arbeitsschwerpunkte sind Resilienz, professionelle Beziehungsgestaltung, Zusammenarbeit mit Eltern, Medienbildung, Ressourcenorientierung, Umgang mit Vielfalt und Heterogenität sowie Organisationsentwicklung in Kindertageseinrichtungen.

In diesem Workshop erarbeiten wir Strategien, um Väter effektiv zu erreichen und langfristig zu binden. Der Fokus liegt auf den Unterschieden zwischen Angebote für Väter und Mütter sowie von attraktiven Ansprachewegen, um Väter gezielt zu aktivieren.

Im Fokus stehen dabei die Fragen:

•           Wie können Angebote attraktiver gestaltet werden?

•           Wie gelingt eine gute Öffentlichkeitsarbeit? Welche Marketingmaßnahmen können dabei helfen?

•           Welche Haltung brauchen Fachkräfte, um Väter besser anzusprechen und zu integrieren?

 

Heiner Fischer, Sozialpädagoge (M.A. Sozial- und Gesundheitsmanagement) arbeitet als freiberuflicher Väter- und Männerberater. Mit der Kompetenzplattform vaterwelten.de vernetzt er Väter, Unternehmen und Angebote der örtlichen Familienbildung. Seine langjährigen Erfahrungen als Medienberater fließen in diese Tätigkeiten ein. Heiner Fischer ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Hannover, Fakultät V Soziale Arbeit. 

Im Workshop gibt es einen kurzen Input zu Daten und Fakten rund um die Verteilung von Care-Arbeit innerhalb von Familien. Dabei werden Wünsche und Wirklichkeiten von Müttern und Vätern beleuchtet. Anschließend soll gemeinsam erarbeitet werden, wie eine partnerschaftliche (im Sinne einer für die Partnerschaft passenden) Aufteilung zu mehr Gerechtigkeit beiträgt und wie Paare darin unterstützt werden können, ihren Weg in eine partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu finden.

Dr. Anna Buschmeyer ist wissenschaftliche Referentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. in München und leitet dort die Arbeitsstelle Gender. Sie ist promovierte Soziologin und Geschlechterforscherin und aktuell in einer Weiterbildung zur systemischen Paar- und Familienberaterin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Kontext Familie und Geschlechterverhältnisse mit einem Fokus auf Vaterschaft und Männlichkeit. Aktuell leitet sie gemeinsam mit einer Kollegin ein Projekt mit dem Titel: Drei Generationen von Vätern in Polen und Deutschland im Vergleich: Kontinuität und Wandel in Praxen von Vaterschaft. 

Männlichkeit ist vor allem für viele Jüngeren geprägt von verschiedensten, teils konkurrierenden Ansprüchen: das Spannungsfeld traditioneller und moderner Rollenbilder stellt gesellschaftliche Geschlechterrollen in Frage und erfordert eine (neue) Positionierung. Fürsorgende Männer und Väter zu stärken, ist daher ein wichtiges gesellschaftspolitisches Ziel für ein gleichberechtigtes Zusammenleben.

Der Referent stellt erste Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt „Männlichkeiten im Blick“ (gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung) vor.

Manfred Brink, M.A. Philosophie und Soziologie, entwickelt und gestaltet als Bildungsreferent im Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. (VNB) Bildungskonzepte und Praxisprojekte rund um die Themen Männlichkeiten, Migration und Machtkritik. Er ist ausgebildeter Coach und war vor seiner Zeit im VNB in Bremen in der Sozialen Arbeit mit geflüchteten Menschen tätig.

Damit Eltern sich Erwerbs- und Sorgearbeit gleichberechtigt aufteilen können, braucht es nicht nur flächendeckende, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige staatliche Betreuungsangebote, sondern auch einen Kulturwandel in den Unternehmen. Ohne eine familiengerechte Arbeitswelt bleibt für die Mehrheit der Beschäftigten Partnerschaftlichkeit Wunsch statt Wirklichkeit. Im Workshop gibt es einen Input zum Ist-Stand „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ und Impulsen für Veränderungen hin zu mehr Partnerschaftlichkeit. Anschließend erarbeiten wir gemeinsam mögliche Handlungsfelder für mehr Partnerschaftlichkeit auf betrieblicher Ebene.

 

Ricarda Scholz leitet das gewerkschaftliche DGB-Projekt „Vereinbarkeit von Familie und gestalten“. Das Projekt setzt sich für eine familiengerechte Arbeitswelt ein. Es coacht und berät Betriebs- und Personalratsgremien, die konkrete und kollektive Lösungen für mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf suchen. Ricarda und ihre Kolleginnen informieren und sensibilisieren on- und offline und unterstützen Beschäftigtenvertretungen Handlungsspielräume zu entdecken, zu nutzen und zu erweitern. Themen wie Partnerschaftlichkeit, Arbeitszeit, Unternehmenskultur und -organisation stehen dabei im Mittelpunkt.

Praxisimpulse (jeweils 20 Min.):

LAG Soziale Brennpunkte mit den Projekten Rucksack Kita und Griffbereit, Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen mit dem Projekt Elterntalk, Mannigfaltig e.V. – Fachstelle für Jungen- und Männerarbeit, Mittendrin Hannover e. V., Vaterwelten, Netzwerk Frühe Hilfen der Region Hannover, Familienbildung der AWO Region Hannover e.V., Beauftragte für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der Stadt Hannover, Migranten Eltern Netzwerk, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V mit dem Projekt KoGeKi (Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung in Kitas), u.a.

Ein Big Picture wird im Tagungsverlauf von Paula Föhr (Graphic Recorderin) erstellt.