Rückschau: „Futuro D“ am 21.11.2018: Alter(n) – Lernen - Bildung

Ein ungewöhnlich vielfältiges Publikum versammelte sich am 21.11. 2018 im Hans Lilje Haus: 50 Personen im Alter von 23 bis 88 Jahren. Denkbar günstige Voraussetzungen, um gemeinsam Perspektiven des Tagungsthemas „Altern – Lernen –Bildung“ zu diskutieren.

Eingeladen hatte die AEWB in Zusammenarbeit mit der evangelischen Erwachsenenbildung.

2018 ist ein Handbuch mit dem Titel im Kohlhammer-Verlag erschienen. Prof. Dr. Renate Schramek, eine der herausgebenden des Buches, stellte verschiedene Forschungsansätze zu Lernen und Bildung im Alter vor.

Als Herausgeberin ist ihr es gelungen, verschiedene Disziplinen herauszufordern zu der Frage, was Lernen im Alter leisten kann. Besonders die Gerontologie bestätigt: Das Angebot von Bildung ist bis zum Schluss notwendig. Bildung gewährleistet Teilhabe an dem gesellschaftlichen Geschehen; die Lebensqualität steigert sich.

Sie stellte verschiedene Bildungsbedürfnisse und Wünsche jenseits der Lebensmitte vor. Vielfältige Anregungen zu Bildungskonzepten sind in dem Handbuch aufgezeigt: Medienaneignung, kulturelle Bildung, Männer und Älterwerden, intergenerationelles Lernen, biographische Perspektiven.

In vier Workshops wurde die Herausforderung innovativer Angebote für die Erwachsenenbildung diskutiert: Was und wie möchten Erwachsene lernen? Welche Themen interessieren, was sollen Bildungsanbietende berücksichtigen?

Inhaltlich regten die Beteiligten aus der Generation 75plus an, dass stärker mit allen Sinnen gelernt werden sollte: Mit Bildern, positiven Erinnerungen über Lieder, Essen oder Spiele sollten Gesprächsanlässe geschaffen werden. Begegnungsmöglichkeiten mit anderen Völkern auf Reisen oder mit anderen Altersgruppen im Ort sowie generationsübergreifende Kreise sollten ausgebaut werden.

Übereinstimmung bestand, dass mehr Kraft investiert werden sollte, Rahmenbedingungen zu überdenken: Die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sollten sich für das Erkennen von Bedarfen stärker vernetzen. Und nicht zuletzt gilt es, Barrieren abzubauen: Stufen bilden Hindernisse ebenso wie die inhaltliche und formale Gestaltung der Veranstaltungen. Für neue Formen sollten die Einrichtungen zusätzliche Ressourcen erhalten. Berbel Unruh unterstrich als stellvertretende Vorsitzende des nbeb den Stellenwert, zu Lernen und Bildung im Alter stärker zu forschen und nicht zuletzt Lehrende zu qualifizieren.

Ausblick auf die Angebote der AEWB zum Thema:

Webinar-Reihe zur Weiterbildung Älterer im Sommersemester 2019

Die Hochschulen Hildesheim, Bochum und Ulm sowie die AEWB gestalten eine digitale Veranstaltungsreihe. Start am 29.04.2019. Weitere Informationen finden Sie im unteren Downloadbereich.

„Futuro D“ am 17.09.2019: Hauptreferent: Professor Dr. Hartmut Radebold aus Kassel

Forschungsschwerpunkt: Vernachlässigte Folgen einer Kindheit im zweiten Weltkrieg. Autor von: „Die dunklen Schatten der Vergangenheit. Ältere Menschen in Beratung, Psychotherapie, Seelsorge und Pflege“, 2015

Im Mittelpunkt stehen sozio-demographische Hintergründe der Generation 75plus. Was haben sie erlebt und welche Auswirkungen hat das auf ihre Haltungen und das Lernen? Was müssen Menschen wissen, die mit dieser Generation arbeiten? Welche Prägungen haben Sie an die nachfolgenden Generationen weitergegeben?