Politische Bildung ist Zukunft - Konferenz zur politischen Erwachsenenbildung in Niedersachsen am 04.05.2017

Dr. Gerhard Wegner, Vorsitzender des Niedersächsischen Bundes für freie Erwachsenenbildung (nbeb), resümierte den Tag als einen lehrreichen, diskursiven und kritischen Dialog zwischen der niedersächsischen Erwachsenenbildung, dem Wissenschafts-, Sozial- und Kultusministerium, der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Wissenschaft und dem Forum von über 70 Akteurinnen und Akteuren der politischen Bildung.

María do Mar Castro Varela, Psychologin, Pädagogin, Politikwissenschaftlerin und Lehrstuhlinhaberin an der Alice Salomon Hochschule in Berlin, gab dem Forum zum Auftakt inspirierende Impulse für die nachfolgende Diskussion und Workshop-Arbeit: Stete Selbstkritik der Vermittelnden, „Demokratie, Denken und respektvoll Widersprechen lernen“ sind für Sie Schlüsselkompetenzen einer pluralen und liberalen Gesellschaft. Dabei sollte Politische Bildung die „affektive“ Seite des Lernens einbeziehen. Die Gesellschaft braucht eine „Politik der Unruhe“, die den totalitären Impulsen widerstehen kann.

Castro Varela ergänzte ihre Ausführungen in der Gesprächsrunde, in der die Moderatorin Silke Inselmann auch Claudia Schanz (Kultusministerium), Kurt B. Neubert (Ministerium für Wissenschaft und Kultur), Dr. Hans-Joachim Heuer (Sozialminsterium), Ulrika Engler (Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung), Prof. Dr. Gerhard Wegner (nbeb) und das Plenum einbezog.

Einen Blick auf die Bildungspraxis warfen nach der Mittagspause die drei Dialogforen „das digitale Ich als Herausforderung in der Erwachsenenbildung“, „eine politische Kartografie – wie erreichen wir welche Zielgruppen“ und „zukunftsfähige Methoden und Formate“. Deren Ergebnisse  fing Silke Inselmann in drei persönlichen Statements ein, von Beate Gonitzki (Bildungsverein Hannover, Forum 2), Timo Steinert (Internationales Haus Sonnenberg, Forum 3) und Jonas Ellinghoff (Arbeit und Leben, Forum 1) und als Zusammenfassungen von Kim Traut (Akademie Waldschlösschen, Forum 2), Anne Brüning (Bildungswerk ver.di, Forum 3) und Jürgen Sattari (Bildungswerk ver.di, Forum 1).

In allen Bereichen stehen Herausforderungen an. Die Auswirkungen der Digitalisierung nimmt die Erwachsenenbildung künftig stärker in den Blick, neue Zielgruppen erfordern auch neue Wege in der Erwachsenenbildung inkl. der Rahmenbedingungen dafür und zukunftsfähige Methoden und Formate sind ihrem Bezug auf Ziele, Inhalte und Zielgruppen auszuloten. Dabei sind möglichst viele Sinne anzusprechen. Eröffnet hatten die Konferenz mit einem Grußwort Dr. Gerhard Wegner (nbeb), Rita Maria Rzyski (Dezernentin für Bildung, Jugend und Familie der Landeshauptstadt Hannover) und Kurt B. Neubert (MWK).