Bernd Rebens 1947-2011 – Nachruf

Bernd Rebens ist am 20. Juli 2011 in Hannover verstorben. Mit Bestürzung und Trauer haben wir alle die Nachricht über den plötzlichen Tod eines langjährigen Weggefährten, Kollegen und Freundes entgegengenommen.

Bernd Rebens ist am 20. Juli 2011 in Hannover verstorben.

Mit Bestürzung und Trauer haben wir alle die Nachricht über den plötzlichen Tod eines langjährigen Weggefährten, Kollegen und Freundes entgegengenommen. Es fällt schwer, Worte zu finden für den Verlust, den dieser zu frühe Tod für seine Familie, seine Angehörigen und für alle, die ihn gekannt haben, bedeutet.

Es ist umso schwerer, wenn man selbst viele Jahre mit Bernd Rebens zusammen gearbeitet hat und ihn auf verschiedenen Stationen seines Berufsweges begleiten konnte.

Nach Schulbesuch und Dienstzeit bei der Bundeswehr nahm Bernd Rebens sein Studium auf an der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen, Abteilung Göttingen, mit dem Studienabschluss Lehramt an Volkshochschulen. Danach begann er ein Zweitstudium Pädagogik, Soziologie und Geschichte und schloss es als Diplompädagoge ab.

Er war Teamer bei der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben in Göttingen, im Bereich des Zweiten Bildungsweges und der Jugendbildungsarbeit.

Gerade diese Arbeit im und für den Zweiten Bildungsweg hat ihn stark geprägt. Ihm war es wichtig, jungen Menschen ohne hinreichenden Schulabschluss zu helfen und sie nicht zurück zu lassen.

Bernd Rebens war dann wissenschaftlicher Mitarbeiter im Landesverband der GEW in Niedersachsen, bevor er Pädagogischer Mitarbeiter an der Kreisvolkshochschule Hannover und der Volkshochschule Hannover wurde. Die Kreisvolkshochschule Hannover hat er später acht Jahre lang geleitet und sie in den achtziger Jahren zu einer der größten in Niedersachsen gemacht.

1989 wurde Bernd Rebens geschäftsführender pädagogischer Leiter bzw. Geschäftsführer der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, bevor er 1993 zum Verbandsdirektor des Landesverbandes der Volkshochschulen Niedersachsens e.V. bestellt wurde.

Als Geschäftsführer gelang es ihm, das durch krisenhafte ökonomische Entwicklungen gefährdete Bildungswerk der Niedersächsischen Volkshochschulen nicht nur zu stabilisieren, sondern sein Fortbestehen zu sichern. In dieser Zeit war er ebenfalls Geschäftsführer der VHS Bildungswerk GmbH Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Bernd Rebens war lange stellvertretender Vorsitzender beim Niedersächsischen Bund für freie Erwachsenenbildung e.V., in den er zuvor den Landesverband der Volkshochschulen zurückgeführt hatte. Im Zuge der Umstrukturierung der niedersächsischen Erwachsenenbildung wurde er zu Beginn des Jahres 2006 folgerichtig einer der beiden Geschäftsführer der neu eingerichteten Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung und der Sprecher der Geschäftsführung. Nach einer von Kontroversen nicht unbelasteten Anfangsphase ist es ihm gelungen, gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Agentur in wenigen Jahren als die zentrale Dienstleistungseinrichtung für Förderung, Entwicklung und Innovation in der niedersächsischen Erwachsenen- und Weiterbildung zu etablieren.

Bernd Rebens hat auf allen Stationen seines Berufswegs durch sein Wirken, seinen Einsatz, sein strukturelles Denken und Handeln deutliche, wirkmächtige Spuren hinterlassen. Und immer war ihm die Pflichterfüllung dabei wichtig: Trotz seiner schweren Erkrankung war er bis zuletzt mit Leitungsaufgaben für die Agentur beschäftigt.

Bernd Rebens war ein ruhiger, ein zuhörender und besonnener Vorgesetzter, Mitarbeiter und Kollege. Trotzdem und gerade deswegen stritt er immer einsatzfreudig für die Verbesserung der Bildungsarbeit, für die Verbreiterung des Bildungsangebots, für die Schaffung von förderlichen Rahmenbedingungen und ihre Verankerung in öffentlich verantworteten Strukturen.

Sein Engagement hat sich nicht nur auf Niedersachsen beschränkt, ihm wurden vielmehr als kompetentem, an der Sache und an den gemeinsamen Interessen orientiertem Mitstreiter für ein demokratisch legitimiertes, dem Gemeinwohl dienendes Bildungssystem zahlreiche verbands- und bildungspolitische Funktionen und Mandate auch auf Bundesebene übertragen.

Bernd Rebens war ein gefragter Gesprächspartner, auch in der Politik. Er hat oft vermittelt, aber er hatte stets einen klaren Standpunkt, denn er wusste, woher er kam und für wen er sich einzusetzen hatte. Er war nicht nur mit Leib und Seele Erwachsenenbildner, sondern auch Gewerkschafter. Der Kampf für soziale Gerechtigkeit und für den Abbau von gesellschaftlichen Benachteiligungen stand bei Bernd Rebens immer im Vordergrund seines unermüdlichen Engagements.

Er hat, wenn es sein musste, mit Leidenschaft und doch in seiner ruhigen Art gestritten für die Sache, wobei ihm seine menschliche Ausstrahlung und die Fähigkeit zum Ausgleich der Interessen Respekt und Ansehen verschafften.

Die Kolleginnen und Kollegen der Erwachsenen- und Weiterbildung in Niedersachsen und alle, die ihn in seiner Arbeit begleiten konnten, verdanken ihm viel.

Bernd Rebens war uns allen in den vielen gemeinsamen Jahren mit seiner Hilfsbereitschaft, seiner Zuverlässigkeit und seinem Engagement ein Partner, auf den wir jederzeit, auch in schwierigen Situationen fest bauen konnten.

Mit Bernd Rebens verlieren wir eine herausragende Persönlichkeit, einen hochgeschätzten Kollegen und einen verlässlichen Freund, dessen Name mit der niedersächsischen Erwachsenen- und Weiterbildung immer eng verbunden bleiben wird.

Bernd Rebens wird uns allen fehlen. Wir werden aber etwas Wichtiges für immer behalten: Es ist die Erinnerung an einen außergewöhnlichen Menschen, Weggefährten und Freund.

Dr. h.c. Jürgen Walter Prof. Dr. Dirk Lange
Vorsitzender des Niedersächsischen Bundes für freie Erwachsenenbildung e.V. Direktor der Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung